Das Volk der Fae

Eisfae

Mit Hilfe der Magie und der göttlichen Macht schuf Kodan die Fae aus ausgewählten Menschen, welche die Gesetze des Waldes einhielten und eine besondere Verbindung zur Natur pflegten. Er entzog ihnen das Eisen aus dem Blut, damit sie umso magischer wurden und vermischte das Blut von Tieren in ihnen. Eine Erklärung, weshalb die Fae blaues Blut besitzen. Ihre tierischen Züge zeigen sich in ihren ausgeprägtem Sinnen und äußerlich an Hörner, Geweihe, kantigen Zügen etc. Jeder Fae ist magisch begabt und doch üben sie diese sehr unterschiedlich und intensiv aus. 

Das Schicksal wollte es, dass Kodan sie zum Zeitpunkt des Fluchs erschuf. Weshalb sie nur halb vom Fluch der Sterblichkeit getroffen sind. Erst mit 50 Jahren gilt ein Fae als erwachsen und die meisten werden mehrere Jahrhunderte alt, weshalb Gontar entschied ihnen ihre Fruchtbarkeit einzuschränken. Auch der Schlaf ist ihnen nicht bekannt. Schließlich brachten diesen Kodan und seine Tochter über die restlichen Wesen, als Geschenk das Leben nach dem Fluch deutlich zu verlängern. Stattdessen meditieren die Fae und regenerieren ihre magischen Reserven oder greifen auf Erinnerungen zurück, die sie in ihrem oder dem Leben davor erlebt haben. 

Wenn ein Fae stirbt, dann zieht seine Seele in Kodans Hallen, um dort als Fae wieder geboren zu werden. Ein Grund, weshalb es nie mehr Fae geben kann, als zu ihrer Erschaffung. Oftmals folgt eine Geburt nicht selten auf einen Tod. Ihr toter Körper und ihre Magie wandelt sich an Ort und Stelle zu einem Baum, einer Hecke, Blume o.ä., weshalb man im Mykrwidr vorsichtig sein sollte, welchen Baum man abzuholzen gedenkt. 

Die Fae streben nach Wissen, auch wenn sich dieses Wissen in alle möglichen Thematiken definieren kann. Manche erforschen ihr ganzes Leben die selbe Pflanzenart, während andere sich mit den Geheimnissen des Kosmos auseinandersetzen und wieder andere Legenden und Geschichten auf die Spur gehen. Ganz dem Vorbild Kodans, welcher in Faegestalt unter ihnen lebt, sind sie begeisterte Forscher, Magier und Künstler. 

Menschen gegenüber sind die Fae grundsätzlich harmonisch gesinnt. Sie blicken nicht auf sie herab, sondern wecken vielmehr Faszination oder Unverständnis, dessen Grund es zu erforschen gilt. Bis auf die Nebelelfen bevorzugen es die Fae aber im Mykrwidr unter ihres gleichen zu bleiben, zu unterschiedlich sind die Lebensarten. Das hält sie aber nicht davon ab,  durchaus für ein paar Jahre unter ihnen zu weilen..

Außerhalb des Mykrwidr ist es aber nicht leicht für die Fae. Sie brauchen eine magische Quelle, an der sie von Zeit zur Zeit regenerieren können. Das Gesetz des Waldes, an den sich jeder Elf auch außerhalb aus Prinzip hält, wird schwer in ihrer Umsetzung. Das eisenhaltige Essen bekommt ihnen nicht und mitunter führt ihre großzügige Ehrlichkeit und sture Wissbegierde zu Komplikationen.

Und nur weil die Fae keine Feindseligkeit zu Menschen haben, kann das wohl nicht für jeden Menschen gelten. In vielen Augen haben es die Fae in ihrem Wald zu leicht. Sie leben lange, hungern nicht und wissen nicht, was wahre Probleme sind. Das mag wohl zutreffen, doch der Mykrwidr ist nicht so harmlos, wie man zunächst glauben mag. Im Gegenteil. Allein wäre ein Ausflug dorthin für einen Menschen verheerend.

Chaotische Magieschübe, korrumpierte Dämonen aus dem Dunkelwald oder lästige Mindergeister veranstalten öfters ganze Massakren. Und nicht selten zieht die Gier nach Wissen oder die Faszination der Magie die Fae auf dunkle Pfade… 

Ein Grund mehr, weshalb die Fae unter sich zwar liebevoll, aber streng und hart sind. Sie schätzen ihre Langlebigkeit und Gaben, aber bereiten ihre Jünglinge in oftmals lebensbedrohlichen Lektion darauf vor, dass das Leben trotzdem ein schnelles Ende haben kann und somit achtsam und respektvoll damit umgehen sollte. Auch ihre Rechtssprechung ist eigen. Die Todesstrafe verbietet das Gesetz des Waldes, die Fae sehen den Tod als Erlösung und bietet keine Chance die Seele reinzuwaschen und zu sühnen. Deshalb variieren Urteile von kurzzeitigem Exil bis zur „Erzweihe“, ihrer schlimmsten Strafe. Die Erzweihe beschreibt das Ritual, in welchem dem Fae an den Magieknotenpunkten des Körpers Eisen eingesetzt wird und somit ihr Blut verunreinigt und rot färben lässt. Keine Magie mehr. Keine Orientierung durch das Magienetz und konstante Irritation. Zudem wird ihm eines der Sinne geraubt, sei es die Stimme, der Geruchssinn oder der Abschnitt der spitzen Ohren. Zuletzt wird er in den Dunkelwald geschickt, dem verfluchten Teil des Waldes. Überlebt er all dies, hat er Glück und darf weiter im Exil leben. 

Es gibt vier Faevölker aus Asgarodin. Bei ihrer Gründung kümmerten sich die Wächter des Waldes um ihr Volk, vier heiligen Füchse, die Kodan damals zu seinen treuesten Gefährten machte. Mit einer bekam Kodan auch seine Tochter Ainû. Man flüstert sich noch heute, dass die Wächter des Waldes in größter Not zur Hilfe kommen. 

Iré, die Wüstenfüchsin kümmerte sich um die Lichtelfen, den Schönsten und Begabtesten in den hohen Künsten. Sie haben besonders lange Ohren und Haare in warmen Farbtönen. Auch ihre Haut schimmerte golden in Slanghamans Licht. Sie leben in Tavaron auf Wiesen, Feldern und bunten Wäldern und sind unter allen die fröhlichsten, kindlichsten und friedvollsten. Böse Zungen bezeichnen sie auch als naiv und ausnutzbar. Sie kümmern sich um all die schlauen Tiere und lieben das Fest und die Gemeinschaft. Ihre Magie zeigt sich neben dem Zaubertanz besonders oft in Form von Licht und Feuer. Viele beschließen sich deshalb in Slanghamans Dienste zu stellen. Man mag zwar meinen sie seien harmlos, doch um Frieden, Gerechtigkeit und das beste für die Gemeinschaft zu erreichen, würden sie bis aufs Äußerste gehen und nicht nur einmal wissen sie, ihren Ruf und Schönheit als Fassade auszunutzen und Feinde auszutricksen.

Tompé , die schwarze Kohlfüchsin, widmete sich den Nebelelfen. Sie leben im Süden des Waldes, in Vanya. Dort, wo die heißen Dämpfe des Dschungels, bis zu den hohen Gebirgsspitzen hochsteigen und viele Wasserfälle den Wald säumen. Ihre Haut und ihre Haare sind dunkler, als die der meisten und ihre Finger zieren Krallen, manchmal auch Schwimmhäute oder Federn. Sie passten sich den Gegebenheiten an, sind wendig und athletisch und sind die Meister der Elementarmagie. Somit finden sich keine richtigen Städte im Wald, sondern mehr verwurzelte Gebäudekomplexe, versteckte Siedlungen im Nebel, in Flüssen oder auf hohen Bergklippen. Sie sind wohl die fleißigsten und temperamentvollsten aller Fae, aber auch die aufgeschlossensten und neugierigsten von allen. Die Nähe zu den Menschen und der Küste färbt auf sie ab und viele Nebelelfen zieht es hinaus in die Welt oder auf Schifffahrt. Die meisten Halbelfen und Magier stammen von diesem Volk ab.

Cuilé, die Rotfüchsin, begleitete die Moorelfen. Im Herzen des Mykrwidr in Bôth sind sie wahrlich das abgeschottetste Faevolk. Kaum einer spricht hier die allgemeine Zunge und auch die anderen Elfen haben Probleme ihren Dialekt zu verstehen. Sie sind sehr spirituell, leben im Einklang des Waldes und bevorzugen ihre Ruhe. Sie gehen deshalb streng mit Störenfrieden um und sehen Fremde nicht gern. Ihr Haar, die Haut und Augen haben oft seltsame Farben, von grün, zu blau über rot und auch die Umgebung, die sie ihre Heimat nennen ist äußerst skurril. Sind es doch Sümpfe, baumhohe Pilze oder leuchtende Lotusblütenmeere. Sie verstehen sich in der Kunst der Alchemie, der magischen Heilkunst und Beschwörungen. Viele Sippen leben noch immer sehr verbunden mit der Natur und die Modernität der anderen Faereiche wird sie wohl nie ganz erreichen. Doch genau das macht sie zu den besten Wildnisläufern. 

Melehté, der Polarfuchs führte die Firnelfen zu den verschneiten Wäldern, Steinkluften und Quellen im Norden des Mykrwidr, was heute als Tindomé bekannt ist. Mit weißem Haar und porzelanfarbender Haut fallen sie unter dem Schnee kaum auf und ihre Haut verträgt die Kälte, wie ein Eisbär . Das Wetter machte sie ernster und abgehärteter, als die anderen Stämme, weshalb viele der elfischen Krieger Firnelfen sind. Kaum verwunderlich, da der Dunkelwald an ihr Land grenzt. Auch der größte Akademienzirkel des Waldes hat hier ihren Platz. Neben den Kampffertigkeiten haben die Firnelfen auch ein großes handwerkliches Talent, das sich oft in mächtigen Artefakten entfaltet. Abgesehen davon zeigt sich ihre Magie, neben dem Eis, oft im Geiste. Dies macht den klassische ausgebildete Firnelf nicht nur physisch tödlich. Viele würden die Firnelfen schlichtweg als verklemmt ansehen, doch trotzdem wagt es keiner, die stolzen Fae auch nur schief anzusehen. 

Die vier Faekönigreiche im Mykrwidr werden zwar vom Adel regiert, doch neben den Städten sind es vor allem die einzelnen Sippen, welche sich untereinander austauschen und traditionell unter einem Priester als Anführer für sich leben. Asfarin ist als Hauptstadt wohl die einzige Stadt in der Fae aus allen Völkern zusammen leben und zur kulturellen Hochburg geworden ist. 

Halbfae sind zwar selten, aber kommen durchaus immer häufiger vor. In wie weit, welche Fähigkeiten vererbt werden, kommt auf das Blut der Mutter an. Sie dominiert die des Kindes. Somit sind Kinder mit Fae Mutter und zwergischem Vater vielleicht kleiner, haben kürzere Ohren und leben kürzer, doch kommen nahe einem Fae heran. Dementgegen würde das Kind einer zwergische Mutter und einem Fae Vater dunkelrotes Blut aufweisen, keinen Stück Magie wirken können, dafür aber größer und schlanker sein, als ein normaler Zwerg.

Mit dem freien Land Aphadon gibt es sogar eine große Stadt, die von Halbfae regiert und als sicherer Hafen gilt, sollten diese sich nicht zwischen menschlicher/ Zwergischer/ fae oder gar anderen Völkerkulturen entscheiden wollen. Der gegenseitige Austausch und Besserung der Verständigung aller Völker sind eines der oberen Prioritäten.